Geschichte
Das Porzi-Areal – wie es heute in der Region bekannt ist – ist ein von stolzer Industriegeschichte geprägter Stadtteil Langenthals.
Auf dem Areal im Süden der Stadt befinden sich die ehemaligen Produktionsgebäude und –anlagen der anfangs des 20. Jahrhunderts international tätigen Porzellanfabrik Langenthal AG. Die damals unterschiedlichen Zwecken dienenden Gebäude wurden von 1906 bis 1968 in 27 Bauetappen erstellt und bilden heute eine einzigartige Struktur.
Besitzerwechsel
In den erfolgreichsten Jahren boten die Bauten mit den langgezogenen Industrie- und Lagerhallen über 1000 Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz. Nachdem die Porzellanproduktion Ende der 1980er-Jahre in Langenthal eingestellt wurde, haben sich unterschiedliche Zwischennutzer auf dem Areal niedergelassen. Nach jahrelanger Ungewissheit bezüglich der Besitzerverhältnisse des Porzi-Areals wurde 2017 die in Langenthal ansässige Ducksch Anliker Gruppe grösste Grundeigentümerin, inklusive des Kernareals, auf dem der Hauptteil der ehemaligen Fabrikbauten steht. Noch im selben Jahr verabschiedete die Stadt Langenthal den neuen kommunalen Siedlungsrichtplan. Das Entwicklungsleitbild sieht vor, dass im Porzi-Areal ein neues Subzentrum entsteht.
Heute befinden sich auf dem Areal neben der Porzellanfabrik Langenthal AG, die nach wie vor Porzellan vertreibt, viele kleine Betriebe, die eine breite und vielseitige Palette widerspiegeln und das Areal beleben. Doch nach wie vor ist ein grosser Teil der Flächen ungenutzt - diese sollen in Zukunft schrittweise belebt werden.


Aus dem Bestand in die Zukunft
Um den historischen Charme zu erhalten und das Potenzial des Areals für Langenthal und die Region zum Vorschein zu bringen, wurde 2018 eine Testplanung durchgeführt, welche die Möglichkeiten über die Zukunft des erhaltenswerten Areals aufzeigt.
In einem nächsten und bereits laufenden Schritt soll auf dem Areal wieder Leben entstehen und die Infrastruktur erneuert werden, damit das Areal als Subzentrum zu einem neuen Quartier in und für Langenthal heranwachsen kann. Dieser Prozess ist bereits im Gange - Schritt um Schritt entsteht ein attraktiver Ort der Begegnung mit einer Mischung aus Arbeiten, Handwerk, Einkauf, Gastronomie und Freizeit sowie zu gegebener Zeit auch Wohnen.
Hier, wo sich Pioniergeist und Industriegeschichte vereinen, wird Neues geschaffen und Bestehendes aufgewertet. Heute steht die Öffnung und Belebung des Areals im Fokus - ein vielseitiges und lebendiges Porzi-Areal als Mehrwert für Langenthal.
Bauetappen
Die Porzellanfabrik Langenthal AG wurde im Jahr 1906 gegründet. Mit dem Bau der Geschäftsräumlichkeiten und Fabrikationshallen wurde der bekannte Langenthaler Architekt Hector Egger beauftragt. Entsprechend dem Wachstum der Firma wurde auch das Porzi-Areal während 60 Jahren bis 1968 stets weiterentwickelt.
Das Porzi-Areal ist heute ein wichtiger Zeuge der Industrialisierung des 20. Jahrhunderts. Auch aus architektonischer Sicht ist die Überbauung bedeutungsvoll - mehrere Gebäude sind als schützens- und erhaltenswert eingestuft.